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Mediengeschtützte Beratung
Dieses therapeutische Konzept wurde von mir 1996 im Zusammenhang mit meiner Beratungsarbeit per E-Mail entwickelt. Den Namen "Mediengeschtützte Beratung" habe ich gewählt um zu verdeutlichen, dass die eingesetzten Medien (Briefpost, Internet, Telefon) gleichzeitig stütztende als auch schützende Wirkung haben. Sie unterstützen die soziale Persönlichkeitsentwicklung, weil die Ratsuchenden sich durch die relative Anonymität geschützt fühlen. Zielgruppe sind Menschen mit sozialen Ängsten, Beziehungs-, Kontakt- und Kommunikationsproblemen, die sich nicht in der Lage fühlen, telefonischen oder face-to-face-Kontakt zu einem Therapeuten aufzunehmen, sondern nur relativ anonym in Schriftform. Die Idee dieses Konzeptes besteht darin, den Beratungsprozess zunächst in dem Medium zu beginnen, in dem er Klient sich am sichersten fühlt. Wenn der Kontakt bekannter, gewohnter und einfacher geworden ist, so werden sukzessiv weitere Kommunikationsmedien vorgeschlagen, die zumutbare neue Wahrnehmungsqualitäten hinzufügen. Der Ratsuchende hat auf diese Weise die Möglichkeit, die Sicherheit der Anonymität Schritt für Schritt aufzugeben, entsprechend seiner jeweiligen emotionalen Möglichkeiten und ohne sich dabei zu überfordern. Gleichzeitig gewinnt er an Sicherheit im Kontakt mit dem Berater. Die therapeutische Beziehung wirkt dabei als Lernmodell für alle anderen sozialen Beziehungen. Von hoher Bedeutung für die Entwicklung eines Sicherheitsgefühls ist die Zuverlässigkeit und Authentizität des Beraters. Je deutlicher und zuverlässiger er erkennbar ist, umso leichter kann der Ratsuchende mit ihm umgehen. Beratung wird von mir in verschiedenen Medien angeboten (Internet, Post, Telefon, oder face-to-face). In den meisten Fällen wählen die Ratsuchenden eine rein schriftliche Form der Kontaktaufnahme/Beratungsanfrage (Brief, Chat oder Mail). Sie bietet die höchste Anonymitätsstufe: nur sprachliche Inhalte werden vermittelt - bereinigt von Tonfall, Pausen, Stottern u. a. ungewollten Hinweisen auf die emotionale Befindlichkeit. Die beabsichtigten Gefühlsregungen können in rudimentärer Form mit Hilfe von Emoticons mitgeteilt werden. Manch einem Ratsuchenden ist es schlichtweg unmöglich, sich verbal zu äußern. Die Schriftform bietet sogar die Möglichkeit bewusst Unwahrheiten zu schreiben, um die Antwort des beängstigenden fremden Beraters zu testen. Ein von Hand unterzeichneter Brief an die Hausanschrift, den der Absender selbst in der Hand gehalten und zugeklebt hat, kann sehr viel mehr Persönlichkeit des Schreibers spürbar machen als eine E-Mail. Fotos (per Post oder Internet versandt) können eine hilfreiche Unterstützung sein für einen ersten face-to-face-Kontakt oder auch ein erstes Telefonat. Online-Chat in "Direktzeit" bietet mehr Erfahrung mit Spontanreaktionen als ohne Zeitdruck wohlformulierte, mehrfach korrigierbare Mails oder Briefe. Ein Nachteil dieses Konzeptes ist die Beratungsdauer. Ihr Vorteil ist die Wirksamkeit. In alle bisherigen Fällen habe ich nach diesem Konzept stabile Entwicklungen von Kontakt- und Beziehungsfähigkeit fördern können. Zusammen mit einer Klientin habe ich die Original-E-Mails unseres Kontaktes als Buch veröffentlicht. Sowohl Ihre Persönlichkeitsentwicklung als auch der Beratungsprozess lassen sich durch die Lektüre gut nachvollziehen: Weitere Informationen finden Sie unter Das Buch "GESUND GESCHRIEBEN". |